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Eight Legs (UK) + Five! Fast!! Hits!!! (D)@B72

Eight Legs (UK) + Five! Fast!! Hits!!! (D)

Mo., 03. Mär. 2008 21:00 @ B72 , Wien - Josefstadt

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Wer aus Stratford-Upon-Avon stammt, hat bei der intellektuellen Elite
von Indie-City schon mal einen Hinkelstein im Brett. Wieso? Ich sage
nur: Shakespeare, oder für die nach dem Mauerfall Geborenen: Klaxons.


Aber Vorsicht, kommt den vier Freunden der Eight Legs lieber nicht mit
irgendwelchen anderen Bands, und vor allem nicht: mit Bloc Party. „Ich
bin überzeugter Gegner von Vergleichen“, erklärt Sänger Sam Jolly.
„Denn ich bin der Meinung, wir klingen absolut einzigartig und nicht
mal ansatzweise nach Razorlight oder Bloc Party, wie sich ein paar ganz
Schlaue überlegt haben – faule Journalistenbande! Wenn man schon
Referenzen herbeizitieren möchte, dann doch bitte Velvet Underground.
Mit DENEN verglichen zu werden, das würde mir schmeicheln.“


Da hat sich der gute Sam natürlich die Rosine unter den Soundpartnern
in crime rausgepickt, denn wer sich das Debütalbum der vier auf acht
Beinen mal genauer anhört, dem wird Folgendes klar: Die Eight Legs
haben gehörig Zeit und Arbeit in ihre elf Songs investiert und das ein
oder andere Match ihrer Lieblingsmannschaft ? sausen lassen. So
verpassten die Eight Legs ihrem Album unter der Regie von John Fortis
(Art Brut) einen roughen Live-Anstrich und

schmierten ihre über fünf gemeinsame Jahre aufgemöbelte
Indie-Rock-Karre mit einer Tube Singalongs aus der Gegengeraden. Als
Bonus parkten die vier Freizeitkellner noch einen kickenden Mix aus
Pop, Punk und verschütteter Milch auf ihrem vor Spielfreude und

jugendlichem Leichtsinn platzenden Debüt. Doch auch ernste Töne
schlagen die vier Frühzwanziger an, zum Beispiel in der
selbstreflexiven und auf Tiefe zielenden Ode an das „Searching For The
Simple Life“, bei dem Sänger Sam Jolly die ganze Bandbreite seiner
stimmlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen kann: „Wir schreiben Songs
über die Dinge, die uns am meisten beschäftigen, oder uns emotional
bewegen“, erklärt Jolly. „Das können

fröhliche oder traurige Sachen sein, oder Dinge, die uns wütend machen
und anpissen.“ Wie gut, dass die Jungs bei soviel thematischem Tiefgang
nicht nur die gleichen musikalischen

Vorliebe teilen, sondern auch in anderen Bereichen des Lebens
weitestgehend identisch ticken. Kein Wunder, schließlich kennen sich
Jack und Adam bereits aus dem Kindergarten, ersterer traf später in der
Theater-AG auf Sänger Sam Jolly, „der zwar nicht so gut

schauspielern kann wie ich, aber dafür besser singt“. Adam kann weder
das eine noch das andere, aber dafür „kriegt er alle Mädchen“. Hätte
schlimmer für ihn ausgehen können. Selbst wenn es heutzutage heißt,
eine Band könne auch ohne Plattenvertrag auf eine

halbwegs solide Karriere zusteuern, könnte die Geschichte, wie die
Eight Legs ihren Deal an Land zogen, zur Blaupause für alle
stilsicheren Nachwuchscombos werden: „Wir haben den

Soundtrack für die Laufstegdarbietung der jüngsten Dior
Homme-Sommerkollektion geschrieben“, erinnert sich Jack. „Diese Ehre
wurde vor uns auch Bands wie den Rakes oder Razorlight zuteil -
offensichtlich ist das ein ganz gutes Sprungbrett für Bands.“ Kein
Zweifel: Kleider machen Leute.

PS: Nur Spinnen haben acht Beine

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